UNGARISCHE WIRTSCHAFTSPOLITIK

 

DIE UNGARISCHE WIRTSCHAFT BLEIBT AUCH WEITERHIN SPITZENREITER

Aufgrund der Daten für das dritte Quartal 2019 wächst die ungarische Wirtschaft auch weiterhin in herausragendem Tempo, das auch die Erwartungen der Analysten übersteigt. Laut aktueller Schätzung des Zentralamts für Statistik (KSH) legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten neun Monaten um insgesamt 5,1 Prozent zum gleichen Vorjahreszeitraum zu.

Dabei ist in sämtlichen Wirtschaftszweigen Stabilität wahrzunehmen, während der Abschwung der europäischen Wirtschaft wahrscheinlich erst im kommenden Jahr Auswirkungen haben wird. Laut der jüngsten Erhebung des KSH ist die ungarische Wirtschaft ausgehend von den saisonal und um Kalendertage bereinigten Daten im dritten Quartal gegenüber dem identischen Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent gewachsen, in den ersten neun Monaten auf gleicher Basis derweil um insgesamt 5,1 Prozent. Im europäischen Maßstab gilt Ungarn damit als Spitzenreiter, mit einem Wachstumstempo oberhalb jenem der übrigen EU-Mitgliedstaaten. Die Region Mitteleuropas stellt den Motor des Kontinents dar, nachdem das Wachstum der Polen von 4 Prozent, die 2,5 Prozent der Tschechen und die 1,8 Prozent der Slowaken das durchschnittliche Wachstum im dritten Quartal innerhalb der Europäischen Union von 1,3 Prozent übertrafen. Zu dem selbst noch die Erwartungen der Analysten übertreffenden ungarischen Wirtschaftswachstum trugen in erster Linie und im größten Umfang die Industrie, das Baugewerbe und die Dienstleistungen am Markt bei. Das dauerhafte Wachstum hält unbeeindruckt vom Abschwung im externen wirtschaftlichen Umfeld, insbesondere der schwachen Konjunktur in Deutschland, noch immer an, was belegt, dass die internen Motoren der Wirtschaft gut funktionieren, und dass sich die Leistung Ungarns vom bundesdeutschen Konjunkturzyklus abkoppeln konnte. Hinter dem Wachstum stehen unter anderem noch ein schwungvoller Anstieg der Reallöhne und der auf hohem Niveau stabilisierte Privatverbrauch, die durch Programme der ANHÖ – Német Nyelvű Heti Hírösszefoglaló – 47. hét 2019.11.18. 5 www.medianezo.hu +36 20 322 1738 | medianezo@medianezo.hu Notenbank stimulierten Investitionen des Unternehmenssektors beziehungsweise die durch den steigenden Privatverbrauch angeheizten Dienstleistungen. Um das Wirtschaftswachstum nachhaltig gestalten zu können beziehungsweise unter Berücksichtigung der ungünstigen internationalen Wirtschaftsprozesse hat die ungarische Regierung im Rahmen des Aktionsplans zum Schutz der Wirtschaft Maßnahmen zur Senkung von Steuern und Bürokratie beziehungsweise zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eingeleitet, wie beispielsweise eine neue vereinheitlichte Sozialabgabe, den Gesetzentwurf für eine Abgabenbefreiung aller berufstätigen Rentner oder fortgesetzte Maßnahmen zur Zurückdrängung der Schattenwirtschaft, die für noch mehr Transparenz sorgen sollen. Die Unternehmen werden mit der Vereinfachung der Regelungen zur Berechnung der Mindestbemessungsgrundlage für die Abgabenlasten voraussichtlich 7,5 Milliarden Forint einsparen können, während berufstätige Rentner im Zuge der günstigeren Regelungen auf Jahresebene ungefähr 20 Milliarden Forint werden einsparen können. Für den Frühling 2020 hat die Regierung weitere Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft in Aussicht gestellt.